Das gemischte Paar

Beginnen will ich mit dem „gemischten“ Paar. Damit es überhaupt zu einem ersten Beratungsgespräch kommen kann, ist zum einen ein freiwilliges Eingestehen des aktiven gegenüber dem inaktiven Partner notwendig, zum anderen muss ein Verständnis beim inaktiven Partner vorhanden sein. Dass die notwendige komplementäre Einstellung per se vorhanden ist, ist eher unwahrscheinlich (der devote braucht den dominanten Partner, der Masochist den Sadisten, der Fetischliebhaber den fetischgebenden Partner).

Meist ist beim noch inaktiven Partner der Wunsch vorhanden, in die zugedachte Rolle hineinzuwachsen, um womöglich die Beziehung zu retten. Im besten Fall ist sogar die Hoffnung vorhanden, selbst Lust und Freude am Spiel zu finden. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass ohne externes Coaching ein gemeinsamer Weg aus dem Dilemma gefunden wird. Um dem Versuch die größtmögliche Chance einzuräumen, wenden sich beide an mich. Dies kann je nach der gegebenen Situation in gemeinsamen und/oder Einzelgesprächen sinnvoll sein.

Das Vorgespräch

Ich persönlich bevorzuge ein gemeinsames Vorgespräch mit beiden Partnern. Es kann natürlich auch sinnvoll sein, dass du dich zuerst mit mir in einem Einzelgespräch beraten lässt, wie du am besten auf deinen Partner eingehen wirst. Es kann also auch sinnvoll sein, mit zwei Vorgesprächen zu beginnen.

Auf jedem Fall muss danach ein gemeinsames Gespräch stattfinden. In diesem Gespräch werden die unterschiedlichen Neigungen, die Grenzen, das gegenseitige Verständnis, die beiderseitige Kompromissbereitschaft ausgelotet. Danach legen wir gemeinsam fest, wie ihr die ersten Schritte machen wollt. Wer hat welche Rolle, wie weit darf maximal gegangen werden, welche Requisiten werden eingesetzt, wie werden diese angewendet. Wo lauern Gefahren und welche Sicherheitsmaßnahmen sind zu treffen.

Die Praxis

Besonders gemischten Paaren empfehle ich dringend, dass ich bei den ersten Schritten anwesend bin, Hilfestellung gebe, Grenzen ziehe und beiden Seiten aus manch peinlicher Situation befreie. Ihr übt unter meiner Aufsicht den Einsatz der Requisiten, wir loten die Grenzen neu aus und sprechen über die Erfahrungen mit den Konsequenzen. Auch nach den ersten praktischen Erfahrungen kann es sein, dass die Partner mit den zugedachten Rollen nicht einverstanden sind, und der gemeinsame Weg ein Ende findet. Es kann aber auch sein, dass beide Partner nur ein wenig ihre Rollen und Techniken variieren müssen, um beiden Partnern Lust zu verschaffen.